Der Atem ist ein unglaublich wirksames Mittel, um deine Gedanken, Emotionen und deinen Körper zu regulieren. Bewusstes Atmen hat zahlreiche, wissenschaftlich erwiesene Vorteile für dein gesamtes System. Hier bekommst du einen Einblick in die Theorie hinter Atemarbeit und wie es dir in deinem alltäglichen Leben helfen kann, bewusst zu atmen.
Atemreisen finden jeden 2. und 4. Freitag im Monat statt.
Zeit: 18-20 Uhr
Ort: Yogaraum Wiehre, Zasiusstr. 6a
Nächste Termine: 25. Oktober, 8. November
Bewusstes Atmen hat erwiesene, positivei Auswirkungen auf dein gesamtes System. Das beinhaltet: deinen Körper, deine Emotionen, deinen Geist/deine Gedanken und deine Seele.
Bewusstes Atmen hat nachgewiesen positiven Einfluss auf dein Stresslevel, verbessert deine Schlafqualität, reguliert das Nervensystem, regt die Verdauung an, löst muskuläre Spannungen und verbessert das Herz-Kreislauf-System. Eine Atemreise ist wie ein Reset für deinen Körper.
Bewusstes Atmen über einen längeren Zeitraum bringt das Gedankenkarussell zum Stillstand. Dein Verstand braucht, genau wie dein Körper, ab und zu mal eine Pause. Ist aber manchmal gar nicht so einfach. Beim Atmen wird automatisch die Aktivität im präfrontalen Kortex im Gehrin - dem Zentrum des logischen Verstandes - reduziert. Das heißt: Weniger denken ohne es krampfhaft zu versuchen.
Je näher du deinen Atem kennen lernst, desto tiefer wird die Verbindung zu dir selbst. Deine Gefühle sind der direkte Weg, um mehr über dich selbst herauszufinden. Jede Emotion hat eine Botschaft! Dabei kann es aber destruktiv für dich und deine Beziehungen sein, jedem emotionalen Impus zu folgen. Atmen hilft dir, deine Emotionen zu akzeptieren und Kapazität zu entwicklen, um sie zu halten.
Viele Menschen berichten von spirituellen und transzendentalen Erfahrungen während oder nach einer Atemreise. Der Atem ist Prana, Chi, Lebensenergie. Der Atem ist das, was uns am Leben hält und das, was wir mit allen anderen Menschen, Tieren und Pflanzen teilen. So gesehen kein Wunder, dass bewusstes Atmen ein Gefühl tiefer Verbundenheit auslösen kann.
Wie lange dauert eine Atemreise?
Bei mir dauert eine Atemreise 1,5-2 Stunden. Das heißt aber nicht, dass wir die ganze Zeit durch-atmen. Wir beginnen mit einer Vorstellungsrunde, Erdung und Erklären der Atemtechnik. Dann geht es ganz sanft mit dem Atmen los. Das intensive Atmen dauert in den meisten Fällen 20-30 Minuten. Das kann wirkliche "Arbeit" sein - es heißt nicht umsonst Breath-Work! Nicht an jedem Tag und in jedem Zustand ist eine intensive, tiefe Atmung das Richtige. Ich lasse dich immer frei entscheiden, wie tief du gehen möchtest und gebe dir Alternativ-Optionen.
Mit welcher Technik atmen wir?
Es kommt ein bisschen auf das Thema der Stunde an, aber in jeder Stunde wird es zumindest einen kleinen Teil "Conscious Connected Breathwork" geben - auf deutsch: Verbundenes Atmen. Das heißt: Wir machen beim Atmen keine Pause zwischen Ein- und Ausatmen. Hört sich so einfach an, ist aber unglaublich kraftvoll. Die Technik wurde von Stanislav Grof entdeckt. Der Psychiater experimentierte ursprünglich mit LSD, aber nachdem die Substanz verboten wurde suchte er nach alternativen Möglichkeiten um bewusstseinsverändernde Zustände zu erreichen. Auf die Weise entstand das Holotrope Atmen, welches ebenfalls auf der Technik verbundenes Atmen basiert.
Kann das gefährlich sein?
Atmen ist das natürlichste der Welt und unser Körper ist darauf ausgelegt, zu atmen. Intensives Atmen kann bestimmte Körperempfindungen auslösen - Kribbeln, Pulsieren, Wärme, Kälte oder zeitweise Krämpfe. Wichtig ist: All diese Empfindungen sind temporär und verschwinden, sobald du weniger intensiv atmest. Die Frage die du dir vielleicht stellst, könnte sein: Warum macht man das Ganze wenn es irgendwie unangenehm ist? Dazu mehr in der nächsten Frage.
Warum das Ganze?
Atemreisen haben zahlreiche positive Auswirkungen auf Körper und Geist, können uns helfen unsere Emotionen zu regulieren und sogar spirituelle Erfahrungen ermöglichen. Ich möchte hier kurz genauer auf das Thema Emotionen eingehen, weil das für mich persönlich am Interessantesten ist.
Jede*r von uns hat Erfahrungen gemacht, in denen einfach alles "zuviel" war. Wir konnten nicht mit der Situation umgehen, hatten niemand der für uns da war und waren von unseren Emotionen überwältigt. Um irgendwie weiter zu funktionieren, haben wir gelernt, unsere Emotionen zu unterdrücken - eine intelligente Strategie unseres Körpers! Mehr zu der Verbindung von Körper und Emotionen kannst du hier lesen. Das Problem: Nur weil die Emotionen unterdrückt sind, verschwinden sie leider nicht. Stattdessen behindern sie den freien Energiefluss in unserem Körper, können chronische Schmerzen und Entzündungen auslösen und forcieren wiederkehrende Gedankenmuster (die nämlich als Erklärungen für die Gefühle im Körper dienen). Das "Problem" ist dass die Gefühle - manchmal über Jahre oder Jahrzente hinweg - immer tiefer in unser Unterbewusstsein runter gedrückt wurden. Und wie der Name schon sagt ist im bewussten Zustand schwierig, darauf zuzugreifen. Hier kommt jetzt der Atem ins Spiel: Bei einer Atemreise reduziert sich die Aktivtät im präfrontalen Kortex - dem Zentrum des logischen Verstandes - und das limbische System - unser Gefühls- und Erinnerungs-Zentrum - wird aktiviert. Das heißt: Weniger denken, mehr fühlen. Und zwar nicht weil wir es wollen oder versuchen, sondern als eine biologische Reaktion unseres Körpers. Verrückt, oder? Durch diese Veränderungen im Gehirn kommen Erinnerungen und Gefühle aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche. Wir können im Zustand einer Atemreise sozusagen die Situation die wir damals nicht verarbeiten konnten, nochmals durchleben. Wichtig ist, dass wir dieses Mal allerdings in Sicherheit sind und wissen, dass uns nichts passieren kann. Dadurch, dass wir durch die zum Teil unangenehmen Gefühle, die aufkommen können, durch-atmen, und es zu-lassen, kann der Kreislauf geschlossen werden. Das Gefühl wird freigelassen, gefühlt, und kann endlich unseren Körper verlassen.
So weit die Theorie. In der Praxis ist man sich dessen während der Atemreise oftmals nicht bewusst. In meiner Erfahrung kommen Gefühle auf, man weiß manchmal gar nicht woher oder mit welcher Geschichte die verbunden sind, man atmet weiter, und fühlt sich zu Ende der Atemreise unglaublich frei, erleichtert und irgendwie viel näher bei sich selbst. Eine Erfahrung, die schwer in Worte zu fassen ist.
Wer kann eine Atemreise machen?
Atemreisen sind für die meisten Menschen geeignet und können eine tiefgreifende, heilsame und transformierende Erfahrung sein. Solltest du in medizinischer Behandlung sein, ist es wichtig, dass du mit deinem Arzt abklärst, ob eine Atemreise für dich in Ordnung ist.
Wie oft sollte ich eine Atemreise machen?
Das liegt ganz an dir. Ich persönlich mache ca. einmal die Woche eine kleine Atemreise mit verbundenem Atmen. Für mich fühlt es sich an wie eine innere Dusche, ein Reset für meinen Körper und meinen Geist. Etwa einmal im Monat mache ich eine geführte Atemreise, die etwas tiefer geht. Und jeden Tag baue ich in meinen Alltag kleine Atem- und Achtsamkeitsübungen ein. Am Ende gibt es da kein richtig oder falsch, du solltest einfach schauen, was mit deinem Alltag vereinbar ist und was dir persönlich gut tut.
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